Kompetenzförderung ist ein zentrales Thema in der bildungswissenschaftlichen und pflegedidaktischen Theorie und Praxis. Dem szenischen Spiel kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Als Arbeit „an und mit der inneren und äußeren Haltung“ zielt szenisches Spiel darauf ab, sowohl soziale und personale als auch emotionale und Körperkompetenzen zu fördern. Es eignet sich zur Fallbearbeitung im Unterricht, zur Erkundung und Erforschung neuer Themen, zur Selbstreflexion und Empathieförderung. Mittlerweile hat sich das szenische Spiel in der pflege- und gesundheitsberuflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung etabliert und nimmt einen festen Platz in zahlreichen pflegedidaktischen und unterrichtsmethodischen Veröffentlichungen sowie Lernsituationen ein.
Das szenische Spiel hat sich aus der Brecht’schen Lehrstücktheorie entwickelt und basiert auf theater- und schauspielpädagogischen, sozio- und psycho-dramatischen sowie erfahrungs- und biografieorientierten Ansätzen. Szenisches Spiel umfasst ein großes Repertoire an Verfahren, wie beispielsweise: Wahrnehmungs-, Vorstellungs-, Körper- und Bewegungsübungen; Rollenschreiben und Rollengespräche; Arbeit mit Standbildern und Stimmenskulpturen; szenisches Lesen, Improvisieren und Rekonstruieren.
Die Absolventinnen und Absolventen der Weiterbildung …
- haben ihre eigene Haltung zu existenziellen, schwierigen oder tabuisierten Pflege- und Gesundheitsthemen geklärt bzw. reflektiert,
- haben eine eigene Haltung als Spielleiterin bzw. Spielleiter entwickelt,
- wissen szenische Verfahren gezielt und begründet einzusetzen,
- können szenische Lerneinheiten/-situationen planen,
- können szenische Spielprozesse leiten, begleiten und auswerten,
- wissen sich bei schwierigen Spielsituationen zu verhalten.
Lehrende in der pflege- und gesundheitsberuflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung, Hochschullehrende aus dem Gebiet Pflege- und Gesundheitswissenschaften sowie andere Interessierte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich.
Die Weiterbildung umfasst 14 Lerneinheiten und gliedert sich in einen Teil I und einen Teil II:
Teil I umfasst 7 Module, die der inhaltlichen und selbstreflexiven Auseinandersetzung mit der ausgewählten Pflege- und Gesundheitsthematik sowie der (pflege-) didaktisch-theoretischen Grundlegung szenischen Spiels dienen.
Teil II umfasst 7 Module zum Schwerpunkt „Spielleiter*innentraining und Supervision“ einschließlich der Planung, Durchführung und Auswertung eines eigenen szenischen Spielprojekts.
Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung (regelmäßige Teilnahme, Erbringen zweier Leistungsnachweise) wird das Hochschulzertifikat „Spielleiter/in - Szenisches Spiel, erfahrungsbezogener Unterricht und Supervision“ vergeben.
Leitung und Durchführung
Prof.in Dr. Uta Oelke
Professorin (i.R.) für Pflegepädagogik an der Hochschule Hannover
Eileen Erdt, M.A.
Systemische Beratung, Lehrende an der Berufsfachschule Pflege
Die nächsten Termine:
Der nächste Durchgang startet am 24.10.2025. Die konkreten Termine für Teil 1 sind:
- 24./25.10.2025: Einführung: Macht und Ohnmacht in der Pflege
- 23./24.01.2026: Alte Menschen
- 13./14.03.2026: Pubertät, Leben und Tod
- 08./09.05.2026: Gewalt in der Pflege
- 26./27.06.2026: Pflege im Nationalsozialismus
- 11./12.09.2026: Schwerkranke Menschen
- 06./07.11.2026: Brecht’sche Lehrstückarbeit
Die Termine für Teil 2 werden an dieser Stelle Anfang 2026 bekannt gegeben.
Fortbildung für Absolventen am 15./16. November 2024
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Hochschule Hannover
HsH-Akademie
Ingeborg Schröder
Blumhardtstr. 2
30625 Hannover
Telefon: 0511/9296-3123
E-Mail: akademie(at)hs-hannover.de
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