Im Juni 2018 trat die Hochschule Hannover dem Verein "Familie in der Hochschule e.V." bei und unterzeichnete zugleich die gleichnamige Charta des Vereins. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Hochschulen im deutschsprachigen Raum, die sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Studium einsetzen. Mit der Unterzeichnung der Charta des Vereins geht die HsH die Selbstverpflichtung ein, die Vereinbarkeit von Familienaufgaben mit Studium, Lehre, Forschung und wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten zu fördern und ihre Strategien der Organisations- und Personalentwicklung darauf auszurichten.
Charta „Familie in der Hochschule“
Die Charta „Familie in der Hochschule“ ist auf der Grundlage der jahrelangen Erfahrungen des Best Practice Club entstanden und verfolgt das Ziel, die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben im deutschsprachigen Hochschulraum zunächst zu verankern und im erweiterten Hochschulverbund weiter zu entwickeln.
Die Charta orientiert sich an den Bedürfnissen von Studierenden, Beschäftigten, Lehrenden sowie Forschenden und eröffnet die Möglichkeit der Entwicklung und Etablierung eines unverwechselbaren Marken- und Qualitätskennzeichens von Familienbewusstsein an Hochschulen. Zugeschnitten auf das Hochschul- und Wissenschaftssystem thematisiert sie die Bereiche Wissenschafts- und Führungskultur, Selbstverantwortung und Diversity sowie Arbeits- und Studienbedingungen, Ressourcen, Infrastruktur und Service über normative und instrumentelle Standards und geht damit weit über familienorientierte Mindeststandards hinaus.
Ziele der Hochschule Hannover
Die Hochschule Hannover verfolgt mit dem Beitritt in den Verein „Familie in der Hochschule“ und der Unterzeichnung der gleichnamigen Charta folgende Ziele:
- Etablierung einer familiengerechten Führungskultur
- Gewährleistung einer flexiblen Studienorganisation für Studierende mit Familie
- Unterstützung der Beschäftigten mit bedarfsgerechten Regelungen zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Ausbau und Etablierung der familienfreundlichen Rahmenbedingungen und Infrastrukturen
- Intensivierung der Vernetzung mit anderen Hochschulen und Institutionen auf regionaler und lokaler Ebene
Zum Verein „Familie in der Hochschule e.V.“
Im Jahr 2007 haben die Robert-Bosch-Stiftung, der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Länder sowie das CHE Centrum für Hochschulentwicklung das Programm „Familie in der Hochschule" ins Leben gerufen und in einer ersten Förderphase von 2007 bis 2009 acht Hochschulen bei der Entwicklung vorbildlicher Maßnahme zur Familienorientierung gefördert. In einem Best-Practice-Club haben die Hochschulen dabei ihre Erfahrungen ausgetauscht, aus den Erfahrungen der anderen gelernt und dadurch Synergien in der Umsetzung der Familienorientierung erzielt.
In einer zweiten Förderphase 2010 bis 2012 wurden zwölf Hochschulen gefördert und die erfolgreiche Kooperation der Hochschulen untereinander durch den Best-Practice-Club weitergeführt. Ebenso wurden Handreichung und Leitfäden zur Familienorientierung erarbeitet.
In der dritten Förderphase von 2013 bis 2015 wurde die Idee einer Charta verfolgt, um die Projekterfolge nachhaltig zu sichern und das Thema Familie in einem größeren Kreis von Hochschulen voranzubringen. Diese Charta wurde entwickelt und 47 Hochschulen traten 2015 in den Club ein. Zudem konstituierten sich verschiedene Arbeitsgruppen. Am 1. März 2018 hat der Best-Practice-Club eine Vereinsgründung vorgenommen. Der Best-Practice-Club nennt sich seitdem „Familie in der Hochschule e.V.“.