28.04.2023

Digitalisierung erhöht Nachhaltigkeit: Projekt zum effizienteren Heizen an der Hochschule Hannover

Im Rahmen des Projekts „EnOB: iHKV – Digitalisierter Heizkreisverteiler zur Effizienzsteigerung von Gebäuden mit Fußbodenheizung“ wird an der Hochschule Hannover an einem energieautarken Funksensor und einer integrierten Antenne für Heizkreisverteiler geforscht.

Ziele sind die Reduktion des Verdrahtungsaufwands und verbesserte Voraussetzungen für die Einbindung in Smart-Home/Smart-Grid Systeme.

 

Im Zuge der Digitalisierung werden zunehmend drahtlose Systeme für die Verbindung einzelner Komponenten der Gebäudetechnik eingesetzt. Dies soll den Installations-, Wartungs- und Nachrüstaufwand senken und zusätzlich wirtschaftliche Vorteile bieten. Durch die Steigerung der Energieeffizienz wird die Nachhaltigkeit erhöht.

 

Innerhalb des Gesamtprojekts wird an einem Plattformkonzept für Komponenten intelligenter Gebäudeheiz- und Kühlsysteme geforscht. Dieses umfasst ein neues Antriebs- und Sensorkonzept, das neben der Heizkreisregelung auch den hydraulischen Abgleich umfasst und in ein Smart-Home/Smart-Grid System integrierbar ist.

 

Unter der Leitung des Teams bestehend aus Prof. Dr.-Ing. Jens Passoke, Prof. Sascha Jakoblew und Prof. Dr. Werner Knop wird am Institut für Sensorik und Automation (ehemals Forschungscluster „Industrie 4.0“) die Möglichkeit untersucht, den Heizkreisverteiler direkt auf der Leiterplatte des Steuergerätes mit ISM-Antennen auszustatten. Diese nutzen genehmigungsfreie Frequenzbänder, um mit den Raumbediengeräten zu kommunizieren. „Ziel dabei ist den Verdrahtungsaufwand der Installation zu reduzieren und optional auch die Voraussetzungen der Anbindung an mobile Endgeräte zu schaffen“ so Jens Passoke.  Weiterhin wird an einem drahtlosen Temperatursensor für den Einsatz unter der Fußbodenoberfläche gearbeitet, der vollständig oder zum Teil durch Energy Harvesting betrieben werden soll. Energy Harvesting bezeichnet die Gewinnung kleiner Energiemengen direkt aus der Umgebung, wodurch auf die Nutzung von Batterien und Netzversorgung verzichtet werden kann.

 

Das Gesamtprojekt wird in Kooperation mit dem Unternehmen Möhlenhoff GmbH durchgeführt, welches seit über 30 Jahren in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche aktiv ist. Die Förderung in Höhe von 444.972,87 Euro erfolgt im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Projekt läuft voraussichtlich bis zum 31.08.2025.