Oliver Siegemund

Für Oliver Siegemund war nach der Lehre klar, dass sein Weg ihn nicht direkt ins Berufsleben führen würde. Im Anschluss an seine Berufsausbildung entschied er sich für ein Maschinenbau-Studium an der Hochschule Hannover (HsH). Ein Studium, dass ihm viele Erkenntnisse gebracht hat und Flexibilität ermöglichte: „Ich muss mich nicht am Anfang des Studiums total festlegen. Der Maschinenbau, mit seinen weiten Verzweigungen, erlaubt es mir mich nach eigenem Gusto weiterzuentwickeln.“ Inzwischen arbeitet er bei CADFEM GmbH, ein Pionier in der Anwendung der numerischen Simulation in der Produktentwicklung. Dort ist Oliver Siegemund als Berechnungsingenieur und Teamleiter Support tätig.

Im Interview verrät er uns, was ihm als Erstes einfällt, wenn er an die HsH denkt, welche Erkenntnisse ihm das Studium gebracht hat und was ihm an seinem Job besonders gefällt. Auch die Anekdoten aus dem Studium kommen nicht zu kurz.

Interview

Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an die Hochschule Hannover denkst? 

  • Das eigenartig verwinkelte Hauptgebäude. Über die Semester habe ich es lieben gelernt.
  • Die interessanten Vorlesungen mit interessanten Dozenten. Mathe bei Herrn Ahrens und Herrn Piepke waren definitiv ein Highlight. Die Vorlesungen von Herrn Rust (FEM) und Herrn Scharmann (Maschinendynamik) waren extrem lehrreich. Von allen „zehre“ ich noch heute.
  • Meine Zeit als Tutor. Hier habe ich erste Erfahrungen im Halten von Seminaren sammeln dürfen, was heute ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist.
  • Die Tischfußballer im Keller.
  • Das fürchterliche Mensa-Essen ;-)

Welche Erkenntnisse hat dir das Studium an der HsH gebracht?

  • Ein fachlicher Austausch unter „Leidensgenossen“ ist Gold wert. Zu Studienzeiten war es die Lerngruppe, heute sind es die Kolleg*innen.
  • Ingenieurswissenschaften und deren Fachgebiete (Mathematik, Physik, …) sind lebendiger als man denkt.
  • Da ich über den zweiten Bildungsweg zum Studium gekommen bin:
    • Nach der Lehre muss nicht Schluss sein: Es stehen jedem alle Türen offen
    • Ein Studium ist bei Weitem nicht so elitär wie gedacht (in positivem Sinne): Jede*r mit genügend Motivation und Willen kann das Schaffen
    • Ich muss mich nicht am Anfang des Studiums komplett festlegen. Der Maschinenbau, mit seinen weiten Verzweigungen, erlaubt es mir mich nach eigenem Gusto weiterzuentwickeln.

Fällt dir eine lustige Anekdote aus dem Studium ein?

  • Früh morgens hat man häufig als erstes (vor Allem im Winter) einen kurzen Abstecher in den Keller zum Tischfußball gemacht. Dort habe ich bekannte Gesichter beim Tischfußball spielen gesehen (ich glaube mit kurzen Pausen in denen Computer gespielt wurde). Die gleichen Gesichter hatte ich dann in jeder Pause und auch am Abend im Keller gesehen. Auf Nachfrage wurde an diesem Tag weder eine Vorlesung besucht, noch der Keller verlassen. Man hatte sich „wichtigeren“ Dingen gewidmet.
  • Einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen ;-)
  • Da waren aber auch einige der höheren Semester dabei, die bei uns in den Mathevorlesungen der 1. und 2. Semester saßen.

Was gefällt dir besonders an deinem heutigen Job?

  • Ich kann jeden Tag Menschen mit numerischer Simulation helfen und sie für diese begeistern. Klingt eigenartig, aber ich helfe meinen Mitmenschen. Vielleicht nicht wie ein Arzt, aber dennoch wichtig. Unsere Kund*innen bauen vom Kernkraftwerk bis zur Honigtube alles. Mit unserer Hilfe können sie ihre Produkte sicherer machen, schneller an den Markt gehen und kostengünstiger produzieren. Dass ich ein Teil dieses Entwicklungsprozesses sein kann, macht mich stolz.

Wo möchtest du beruflich noch hin oder was war bis jetzt ein absolutes berufliches Highlight?

  • Ich liebe den Teil des Technikers, aber auch die Tätigkeit des Teamleiters im Bereich Support. Beides macht Spaß.