Jorsina Lukaj

„Oh, du musst schlau und mutig sein“, hörte es Jorsina Lukaj von vielen Seiten sagen, als sie sich für das Niedersachsen-Technikum bewarb. Dahinter verbirgt sich ein Programm für Abiturientinnen, die Interesse in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, kurz MINT, haben. Über sechs Monate schnupperte die junge Frau an einer Hochschule und in einem Unternehmen in den MINT-Bereich hinein. Dabei lernte sie, wie ein Studium abläuft und wie der Arbeitsalltag einer Ingenieurin, Mathematikerin, Informatikerin oder Naturwissenschaftlerin aussehen kann. Die vielen Menschen und ihre Werdegänge, die sie in dieser Zeit kennenlernte, brachten die Entscheidung: Jorsina Lukaj studierte Wirtschaftsingenieur Elektrotechnik an der Hochschule Hannover. „Ich habe mir gesagt: Probiere es. Du kannst nur gewinnen.“

Im Februar dieses Jahres hat sie ihr Bachelor-Studium abgeschlossen. Seit dem 1. Juli arbeitet sie nun als Elektrotechnikerin für Kommunikationstechnik bei Enercity und ist dort für den Ausbau und die Überwachung des Glasfasernetzes in Hannover zuständig. „Ich möchte etwas Wichtiges machen, das die Menschen anwenden können und nicht auf der Stelle stehen bleiben.“ Deshalb plant sie auch, noch ein Masterstudium neben dem Beruf draufzusatteln.

Im Interview erzählt Jorsina Lukaj uns, welche Erkenntnisse sie durch das Niedersachsen Technikum und das Studium gewonnen hat und welche Ziele sie künftig anstrebt.

Interview

Wie bist du auf Wirtschaftsingenieur Elektrotechnik gekommen?
Nach dem Abi hatte ich so dieses typische ‚Was mache ich jetzt?‘ und habe mich an meinen Leistungsfächern orientiert. Bei der Berufsberatung wurde mir dann das Niedersachsen Technikum vorgestellt. Das besteht aus einem praktischen Teil und einem Teil an der Hochschule. So bin ich an der Hochschule Hannover gelandet. In der Praxis hat mich einer meiner Kontakte besonders gepackt: Er hat E-Technik im Bachelor und Wirtschaft im Master gemacht. Die Kombi fand ich cool und habe an der Hochschule Hannover gesehen, dass es die Kombi als eigenen Studiengang gab. Also hab‘ ich das einfach angefangen.

Erzähle uns etwas aus deiner Studierendenzeit.
Was mir gerade so menschlich im Kopf geblieben ist, sind unsere Mensadates. Gerade weil an der Hochschule Hannover alles so familiär ist, hat man sich regelmäßig getroffen und sich ausgetauscht. Gerade als Mädchen in einem technischen Studiengang hat man sich automatisch zusammengefunden. Man kannte die Leute und die Gesichter – man kann wirklich gut miteinander studieren.

Was würdest du Frauen raten, die ein MINT-Studium anfangen möchten?
Zieh es durch. Es ist logisch, dass man Respekt vor dem Studium hat. Wenn ihr euch nicht sicher seid, macht das Niedersachsen Technikum mit, macht ein Praktikum. Aber wenn ihr wisst, ihr habt Lust drauf, adann probiert es. Man ist so ein bisschen eine Rarität – alle freuen sich über Frauen im MINT-Bereich. Da erfährt man wirklich auch viel Wertschätzung.