Warum hast du dich für die Hochschule Hannover und den Bachelor Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik (VEU) und Master Prozess Engineering und Produktionsmanagement (PEP) entschieden?
Nach dem Abitur hatte ich mich zunächst für eine handwerkliche Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik entschlossen. Dabei bin ich bereits mit vielen Themen der Verfahrens- und Umwelttechnik in Kontakt gekommen. Nach meiner Berufsausbildung stand ich vor der Frage, ob ich in dem Beruf weiterarbeiten oder mich weiterqualifizieren sollte. Bisher hatte ich wenige Berührungspunkte mit einem Studium. Sich dafür zu entscheiden, bedeutete für mich, Sicherheiten, wie ein Angestelltenverhältnis und ein geregeltes Einkommen aufzugeben. Daher war es für mich wichtig, dass das Studium die Inhalte meiner Berufsausbildung vertiefte und sich somit ein „roter Faden“ in meinem Lebenslauf wiederfand. Auch sollte mir das Studium später eine sichere und gute Anstellung ermöglichen.
Der an der HsH angebotene Bachelor-Studiengang Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik erfüllte meine Vorstellungen. Durch meine Tätigkeiten als Tutor und studentische Hilfskraft konnte ich mir mein Studium finanzieren und zudem viele Kontakte knüpfen. Nach meinem Bachelor entschied ich mich, einen Master anzuschließen. Erneut war ich um den roten Faden in meinem Lebenslauf bemüht. Gleichzeitig fühlte ich mich sehr wohl an der HsH. Aus diesem Grund entschied ich mich für den Master-Studiengang Prozess Engineering und Produktionsmanagement.
Was hat das Studium für dich bedeutet, was hast du mitgenommen für dich persönlich und für deinen Beruf?
Neben den vielen tollen Aspekten, die das Studium und das Studierendenleben mit sich bringen, gab es auch andere Faktoren, wie zum Beispiel eine latente Unsicherheit bezüglich der beruflichen Zukunft. Daraus ergab sich für mich ein ständiger Druck, das Studium bestmöglich und effizient zu bewältigen. Diesen Druck konnte ich aber in eine positive Energie umwandeln, die mir half, das Studium fokussiert durchzuziehen und erfolgreich zu meistern.
Auch auf meine persönliche Entwicklung hatte es Einfluss. Ich lernte viele verschiedene Studierende aus ganz Deutschland und zum Teil auch aus dem Ausland kennen. Ich habe mich mit ihnen zu vielen Themen, auch abseits des Fachlichen, ausgetauscht. Dabei habe ich mich stets mit verschiedenen Sichtweisen auseinandersetzen müssen. Aber auch der Austausch mit Lehrenden, die in Unternehmen gearbeitet hatten, war ein großer Gewinn für mich. Aus ihrer Art der Organisation und dem Umgang mit uns Studierenden habe ich für mich viel mitgenommen. Das hat mir sowohl bei meinen privaten als auch beruflichen Werdegang geholfen. Eigenschaften, wie ein respektvoller Umgang, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren, haben sich für mich als sehr erstrebenswert herauskristallisiert. Mir ist es wichtig, den Anspruch, den man an sein Gegenüber hat, selbst zu erfüllen. Für die berufliche Tätigkeit hat mir das Studium zum einen die fachliche Qualifikation gegeben, zum anderen wichtiges Handwerkszeug zur Verfügung gestellt, wie zum Beispiel gute Organisation, Disziplin, Belastbarkeit und Teamwork.
Was wünschst du der Hochschule Hannover für die nächsten 50 Jahre?
Ich wünsche der HsH weiterhin Geschick bei der Auswahl von Lehrenden und Mitarbeitenden. Genau wie die Absolventen*innen prägt ein jeder von ihnen das Ansehen der Hochschule, den Wert der Lehre und damit auch den Wert der erworbenen Qualifikation. Der Wert bemisst sich dabei nicht allein an der Lehrtätigkeit und der Unterstützung bei der Lehre, die Vermittlung von Werten abseits des Hörsaals zählt genauso dazu.
Wie bist du zu deinem jetzigen Beruf gekommen?
Ich bin in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und dem Thema somit von Hause aus zugetan. Als ich das Stellenangebot der KWS SAAT SE & Co. KGaA entdeckte, die einen Prozessingenieur für den Geschäftsbereich Mais und Sonnenblumen suchte, habe ich mich beworben und die Chance im Juni 2019 bekommen. Zu meinen Aufgaben gehören u.a. die Planung und Realisierung technischer Projekte in Europa und Asien, was immer wieder spannende Herausforderungen birgt. Gleichzeitig wird der gute Umgang im Kollegenkreis aktiv gelebt, eine für mich persönlich wichtige Konstante, die ich bereits an der HsH erleben durfte.
Gibt es eine lustige/menschliche Anekdote aus dem Studium, die du teilen möchtest?
An dieser Stelle würde ich einfach allen VEU-lern und PEP-lern ans Herz legen, die alljährliche Weihnachtsfeier wahrzunehmen und sie nicht zu früh zu verlassen.