Zum Schutz der Umwelt: Forschungsprojekt zum Abbau von ß-Laktamantibiotica in der Milch erkrankter Kühe
Wenn Milchkühe an bakteriellen Infektionen erkranken, müssen sie meistens antibiotisch behandelt werden. Während der Behandlung und in der auf die Behandlung folgenden Phase, der sogenannten Wartezeit, wird die gewonnene Milch der Tiere verworfen.
Diese Milch nennt man in der Fachwelt auch Hemmstoffmilch. Um eine Beeinflussung der Mikroorganismen in der Umwelt, wie sie beispielsweise in der Gülle und im Ackerland vorkommen, durch die antibiotischen Rückstände in der verworfenen Milch zu verhindern, forscht die Abteilung Bioverfahrenstechnik der Fakultät II – Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik im Rahmen eines Projekts nach einer adäquaten Lösung.
Das Projekt befasst sich mit verschiedenen innovativen Milchbehandlungsverfahren, mit denen die ß-Laktamantibiotika – eine besondere Gruppe von Antibiotika, die am häufigsten bei Milchkühen eingesetzt wird - in der verworfenen Milch abgebaut werden können, bevor sie auf landwirtschaftliche Flächen geraten. Durch die Anwendung eines solchen Verfahrens in Milchviehbetrieben soll das Eintreten von ß-Laktamantibiotika in die Umwelt und damit einhergehend das Risiko der Entstehung von Antibiotikaresistenzen im Umfeld der Milchviehhaltung minimiert werden.
Das Ziel des Projekts besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln und dies bis zur Anwendungsreife im landwirtschaftlichen Betrieb voranzutreiben. Das Projekt mit dem Namen betaLACT hat seit Juli dieses Jahres eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Die Leitung des Projektes hat Prof. Dr. Volker Krömker.