Belastungsfaktoren und Ressourcen zur Sekundären Traumatisierung bei Tieraktivist*innen (BeRTa)

Beteiligte Personen der Fakultät V

  • Andrea Schwanzer (Projektleitung)

  • Lydia Käufer (Doktorandin)


Kurze Zusammenfassung zu Fragestellung/ Thema, Ziele und Methode(n)

Aktivist*innen der Tierschutz-, Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung setzen sich mit potenziell traumatisierender Gewalt an nichtmenschlichen Tieren hinter den Wänden von Tierversuchslaboren, Schlachthäusern, Pelzfarmen etc. auseinander und berichten eine tiefe empathische Verbundenheit sowie hiermit zusammenhängende überwältigende Gefühlszustände (Turina, 2018; Shapiro, 1994). Die Psychotraumatologie beschreibt die Exposition zu Trauma-Material in Verbindung mit einer empathischen Anteilnahme als die Hauptdeterminanten für sekundären traumatischen Stress (vgl. Figley, 1995, S. 15; Pearlman & Saakvitne, 1995, S. 31).

Tieraktivist*innen beschreiben diverse Belastungsfaktoren, wie beispielweise die stetige Konfrontation mit den Gewaltverhältnissen in denen Tiere leben (Granovetter, 2021; Gorski et al., 2018), Gefühle der Isolation von Bezugspersonen sowie Diskriminierungserfahrungen (vgl. Käufer et al., 2020). Sie fühlen sich weitestgehend über moralische Emotionen wie gerechter Zorn, Scham oder Schuld verbunden (Herzog & Golden, 2009) und nehmen emotionale Unterstützung beim Umgang mit Trauer und Wut durch andere Aktivist*innen wahr (vgl. Gaarder, 2008).

Damit der Aufbau von Ressourcen bzw. die Reduzierung von Belastungsfaktoren gelingen kann, ist eine Ermittlung dieser Faktoren notwendig. Daraus ergeben sich für das Forschungsprojekt folgende Fragestellungen:

  1. Sind Tieraktivist*innen einem höheren Risiko für Sekundäre Traumatisierung ausgesetzt?
  2. Welche Ressourcen schützen Tieraktivist*innen vor Sekundärer Traumatisierung?
  3. Welche Belastungsfaktoren begünstigen Sekundäre Traumatisierung bei Tieraktivist*innen?

Zur Ermittlung dieser Faktoren werden quantitative Erhebungen bei Tieraktivist*innen in Deutschland und Australien herangezogen. Das grundlegende Ziel zeigt sich darin, Ansätze zu präventiven Strukturen und Angeboten in der Tierbewegung zu entwickeln und hierdurch einen Beitrag zum Nachhaltigen Aktivismus zu leisten.


Zeitraum

01.09.2022 – 31.03.2026


Kooperationspartner*innen

Dr. Matthew Ruby (La Trobe University, Melbourne)


Drittmittelgeber*innen und Summe

Antrag läuft.


Grafik