Veranstaltungsort
Online Fachtag
Organisiert durch Prof. Dr. Maria Wersig
Seit der Diskussion über Strafbarkeit ärztlicher Informationen zum Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB) richtet sich in den letzten Jahren verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema der reproduktiven Rechte und Gesundheit. Im Jahr 2021 besteht außerdem der § 218 StGB seit 150 Jahren.
Aus Perspektive der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession stellen sich viele aktuelle Fragen: Sowohl die grundlegende strafrechtliche Sanktionierung des Abbruchs einer ungewollten Schwangerschaft als auch die Pflichtberatung nach § 219 StGB sind eine besondere Herausforderung für Fachkräfte wie betroffene Frauen. Gleichzeitig stehen sie und auch die betroffenen Schwangeren durch Aktivitäten von Abtreibungsgegnern zunehmend unter Druck. Zunehmend stellt sich zudem die Frage, ob in allen Bundesländern auch in ländlichen Räumen der Anspruch auf den wohnortnahen Zugang zum Schwangerschaftsabbruch tatsächlich umgesetzt wird. Welche Auswirkungen hat diese Situation auf die Beratungspraxis? Schließlich wurde Deutschland vom UN Ausschuss zur Umsetzung der UN Frauenrechtskonvention aufgefordert, verschiedene Aspekte der aktuellen Regelung zu reformieren.
Mit welcher Haltung gestaltet die Profession der Sozialen Arbeit unter den aktuellen Bedingungen Unterstützung ungewollt Schwangerer? Welche Ressourcen, Strategien und Veränderungen der geltenden Rechtslage braucht es, um reproduktive Rechte zur Umsetzung zu bringen? Was braucht es, um in der Ausbildung eine menschenrechtsorientierte Haltung zu diesem Themengebiet zu fördern?
Der Fachtag bietet Raum für einen intensiven Dialog mit zahlreichen Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis über die Umsetzung der reproduktiven Menschenrechte in Deutschland und ihrer Bedeutung für die Praxis der Sozialen Arbeit und kooperierender Professionen.
Online Fachtag
Organisiert durch Prof. Dr. Maria Wersig
9:15 Uhr Begrüßung und Einführung in den Tag
Prof. Dr. Maria Wersig, Fakultät V,
Arbeitsbereich Rechtliche Grundlagen der Sozialen Arbeit
9:30 Uhr Grußworte
Vizepräsident Prof. Dr. Martin Grotjahn
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Gleichstellung Daniela Behrens
9:45 Uhr
150 Jahre § 218 StGB: Ein Blick auf Geschichte und Gegenwart
Prof. Dr. Ulrike Busch, Professorin für Familienplanung, Hochschule Merseburg (im Ruhestand)
10:45 Uhr Pause
11:00 Uhr
Menschenrechtliche Perspektiven auf die §§ 218 ff StGB
Stephanie Schlitt, stellvertretende Vorsitzende pro familia Bundesverband
150 Jahre später: Die aktuelle Rechtslage der §§ 218 ff StGB,
Verfahren rund um § 219a StGB und Reformoptionen
Inga Schuchmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Humboldt Universität zu Berlin
Schwangerschaftsberatung im Zwangskontext in der Praxis
Heike Pinne, Geschäftsführerin pro familia Offenbach
13:15 Uhr Pause
14:15 Uhr
Versorgungslage in Deutschland
Prof. Dr. Daphne Hahn, Hochschule Fulda
Versorgungslage in Niedersachsen
Uta Engelhardt, M.A., Geschäftsführerin Landesverband pro familia Niedersachsen
16:00 Uhr Verabschiedung und Veranstaltungsende
Gefördert mit Mitteln der Gleichstellungskommission der Hochschule Hannover.
Anmeldung
Bitte registrieren Sie sich verbindlich bis zum 20.09.2021 per E-Mail mit Angabe Ihres Namens und Ihrer E-Mail-Adresse unter: f5-dgs-218(at)hs-hannover.de Bitte beachten Sie: Anmelde- oder Teilnahmebestätigungen werden nicht ausgestellt.
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