Das interdisziplinäre Studienprofil ermöglicht Studierenden im Rahmen ihres Bachelorstudiums Soziale Arbeit eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Handlungsfeldern Sozialer Kultur- und Gemeinwesenarbeit. Teilnehmende bauen ihr fachlich-methodisches Profil in diesem Bereich aus und stärken ihre spätere Position am Arbeitsmarkt. In Seminaren werden theoretische Grundlagen und Bezüge des Handlungsfeldes erarbeitet und reflektiert, in den Werkstätten der Fakultät erkunden die Studierenden unterschiedliche Ästhetische Arbeitsformen in der eigenen Praxis, Praktika und eigenständige Projekte in Kooperation mit Partnerinstitutionen bringen das Arbeitsfeld in der Berufspraxis näher.
»Soziale Kulturarbeit und GWA bedienen sich vielfach derselben Interventionen, Medien, etc.: Stadteilfeste, Stadtteilzeitungen, Straßentheater, Stadtspiele, Videoprojekte, Stärkung des Vereinslebens, Ausstellungen, Kulturläden etc«
Stadtteiltheater zum Thema Gentrifizierung, Erinnerungs-Ateliers mit alten Menschen, Skulpturen-Ausstellungen zur Ausgrenzungserfahrung von Geflüchteten oder Musikprojekte für eine Vernetzung im ländlichen Raum: Das Profilstudium beschäftigt sich mit Fragen und Praktiken einer an Kulturarbeit orientierten Gemeinwesenarbeit und Möglichkeiten ästhetischer Beteiligungsverfahren.
Studierende sollen dazu befähigt werden im späteren Berufsleben eigenständig Konzepte und Strategien künstlerisch-ästhetischer Projektarbeit in sozialen Feldern zu entwickeln, durchzuführen und zu reflektieren. Sie lernen, Adressat*innen unterschiedlichsten Alters, sozialen Kontextes oder Herkunft dabei zu begleiten, die eigenen Lebensräume mit Mitteln der partizipativen Künste zu befragen und zu bearbeiten.
Die ästhetische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und individuellen Fragestellungen aus dem eigenen Lebensumfeld stiftet dabei für Menschen im gemeinsamen Handeln Begegnungsräume und Vernetzungsmöglichkeiten. Sie eröffnet Teilhabe indem Lebensräume aktiv mitgestaltet und so verändert werden. Sie schafft über ihre Produkte (Aufführungen, Ausstellungen, Publikationen, Filme, digitale Inhalte, ...) Sichtbarkeit und Öffentlichkeit für die Themen und Perspektiven derer, die sie erarbeiten, sowie Impulse für gesellschaftliche Diskurse.
Ästhetische Praxis im Kontext von Gemeinwesenarbeit steht dabei in einem Spannungsfeld zwischen Selbstzweck, Fremderfahrung und ästhetischer Bildung, Persönlichkeitsbildung und einer Verantwortung für gesellschaftliche Mitgestaltung und Veränderung des lebensweltlichen Umfelds.
Die Bescheinigung über das Studienprofil stärkt die Qualifizierung und die Beschäftigungsaussichten von Absolvent*innen im Sinne von vertieftem Einblick, Methodenvielfalt, Praxis- und Projektbezug, vor allen in folgenden Arbeitsfeldern und Institutionen: Soziokulturelle Zentren, sozialkulturelle Arbeit, Institutionen und Projekte der Gemeinwesenarbeit, Schulsozialarbeit, Gemeinwesendiakonie, Kirchenkreissozialarbeit, Jugendzentrum, Nachbarschaftshilfe, Seniorenarbeit, Stadtteil Kulturarbeit, Stadtteilzentren, Quartiersmanagement, im öffentlichen Kulturbetrieb, bei freien Trägern, in der Kulturwirtschaft.
Um das Profilstudium erfolgreich abzuschließen, sind im Rahmen des Studiums folgende Leistungen zu erbringen:
- 4 themenbezogene Seminare + Modulabschlussprüfung in Modul 6 (Handlungskonzepte & Methoden I), davon je 2 Seminare in den Teilmodulen 04 (Ästhetische Kommunikation & Formen der Wahrnehmung) und 06 (Gemeinwesenarbeit & Community Organizing) (insg. 8 SWS | 10 ECTS | 240h)
- 4 themenbezogene Seminare + Modulabschlussprüfung in Modul 10 (Handlungskonzepte & Methoden II), davon je 2 Seminare in den Teilmodulen 04 (Ästhetische Kommunikation & Soziale Kulturarbeit) und 06 (Gemeinwesenarbeit & Community Organizing) (insg. 8 SWS | 10 ECTS | 240h)
- M12 Praxis Projekt ODER M11 Praktikum, jeweils mit Bezug zum Profil. M12 Projekt einschließlich Projektreflexionsgruppe, 2 Theorieseminaren in Teilmodul M12.2 und Projektbericht (insg. 8 SWS | 15 ECTS | 450h). M11 Praktikum mit Praktikumsbericht, sowie zusätzlich 2 Seminare nach Wahl in 10.4 oder 10.6 (insg. 6 SWS | 15 ECTS | 420 h)
- Außercurriculare Leistungen: Workshop zu einer Ästhetischen Praxis oder einem Beteiligungsprojekt nach Wahl // Einführung in Räume, Geräte und Materialien des Arbeitsbereiches // Besuch von 2 Präsentationen von Kultur-Projekten mit Bürgerbeteiligung
Grundlagen Sozialer Kulturarbeit & Ästhetischer Praxis, Arbeitsfelder Sozialer Kulturarbeit, Grundlagen der Gemeinwesenarbeit, Formen der Beteiligung in der Gemeinwesenarbeit, Theater als Kunst- und Kommunikationsform, Ästhetische Erfahrung und Kulturelle Bildung, Druckwerkstatt, Spielentwicklung, Pädagogisches Arbeiten mit Material, Creative Gaming, theaterpädagogische Spielgruppenleitung, Sozialräumliche Kinder- und Jugendarbeit, Community Organizing, Netzwerkarbeit, Werkstoff Ton, Szenisches Projekt, Interaktive Stadtteilspaziergänge als Sozialraumforschung, ...
Das Studienprofil richtet sich ausschließlich an Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit der Hochschule Hannover. Im Rahmen des regulären Studiums wird über die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen eine fokussierte Beschäftigung mit den Inhalten des Profils nachgewiesen.
Studierende registrieren sich mit ihrem Hochschul-Account über einen moodle-Kurs für das Profilstudium (Kursname:Kulturarbeit & Gemeinwesen, Zugang: profilstudieren) und erhalten daraufhin ein Studienbuch für das Profil. Im Verlauf ihres Studiums entscheiden die Studierenden eigenständig, ob und in welchen Veranstaltungen sie die für eine Bescheinigung des Studienprofils zu erbringenden Leistungen tatsächlich absolvieren. Im Studienbuch bestätigen Lehrende schriftlich die Teilnahme an ihren Veranstaltungen, sowie die zusätzlich zu erbringenden Leistungen.
Für das Ausstellen der Bescheinigung über den erfolgreichen Abschluss des Profilstudiums muss dann ein vollständiges Studienbuch vorliegen. Die Bescheinigung enthält eine detaillierte Aufstellung aller individuell studierten Inhalte und des genauen Umfangs der erbrachten Leistungen im Profil.
Für Fragen zum Profil anzusprechen: Prof. Malte Pfeiffer