Elternschaft eingeschlossen – subjektive Deutungsmuster von Vaterschaft im Kontext eines Freiheitsentzugs

Beteiligte Personen der Fakultät V

  • Anke Neuber


Kurze Zusammenfassung zu Fragestellung/ Thema, Ziele und Methode(n)

Eine Inhaftierung ist immer ein biografischer Einschnitt und eine schmerzhafte Erfahrung. Für Frauen und Männer in Haft stellen sich Erlebnisweisen und Erfahrungen von Elternschaft maßgeblich vor dem Hintergrund des Freiheitsentzugs und der Geschlossenheit des Gefängnisses als einer „totalen Institution“ dar. Damit verbunden sind Autonomieeinschränkungen und permanente soziale Kontrolle. Während Mutterschaft im Frauenstrafvollzug ein zentrales Thema ist, im Fokus der Praxis steht und ausgewählte Forschungsarbeiten vorliegen, stellt Vaterschaft im Strafvollzug ein nahezu unerforschtes Thema dar. Anliegen des geplanten Projektes ist es, die Erfahrung des Freiheitsentzugs aus Perspektive inhaftierter Väter zu untersuchen. Mittels rekonstruktiver Methoden qualitativer Sozialforschung werden die Verarbeitungsmuster von inhaftierten Vätern in den Blick genommen. Diese Perspektive verspricht auch einen Beitrag zur Reflexion der doppelten Orientierung von Elternschaft im Strafvollzug: In Spannung geraten die Kinderrechte und das Kindeswohl mit dem Sicherheitsauftrag des Vollzugs und den durch Strafe und Resozialisierung gekennzeichneten Hilfe- und Kontrollbeziehungen.


Zeitraum

Seit September 2022


Kooperationspartner*innen

Prof. Dr. Susanne Gerner, Evangelische Hochschule Darmstadt


Drittmittelgeber*innen und Summe

Eigenmittel der Hochschulen