Antifeminismus und Antisemitismus – eine autoritär motivierte Verbindung

12.11.2025
16:00 Uhr - 18:00 Uhr

Vortrag von Johanna Niendorf (Else-Frenkel-Brunswik Institut, Universität Leipzig).

Antifeminismus und Antisemitismus sind als sich ergänzende Teile einer

antimodernen Weltanschauung eng miteinander verknüpft. Diese

Verschränkung zeigt sich historisch, strukturell und in gemeinsamen

psychosozialen Mechanismen. Gegenwärtig kommt sie insbesondere in

Verschwörungserzählungen über eine 'Gender-' oder 'Translobby' zum

Tragen. Die Themen Geschlecht und Sexualität werden dabei projektiv in

vermeintlich "Anderen" verfolgt, insbesondere queeren, homosexuellen

und Trans-Personen. Sexuelle Fantasien über eine "abweichende" und

bedrohliche Sexualität spielen eine zentrale Rolle.

Im Rahmen der Studien zur autoritären Persönlichkeit wurde übermäßiges

Interesse an der Sexualität Anderer als Zeichen für die Unterdrückung

eigener Triebe interpretiert, die Gefahr laufen, außer Kontrolle zu

geraten. Im Vortrag wird der Bedeutung nachgegangen, die Geschlecht

und Sexualität aktuell im rechtsautoritären Denken spielen.

Veranstal­tungs­ort

Leibniz Universität Hannover, ContiHochhaus

Wolfram Stender
Königsworther Platz 1