Ein Studium ist mehr als eine Berufsausbildung

Willkommen auf den Webseiten des Theoriebereiches der Übergreifenden Lehre der Fakultät III - Medien, Information und Design an der Hochschule Hannover.

Das Studium in der Abteilung »Design und Medien« an der Fakultät III »Medien, Information und Design« der Hochschule Hannover umfasst in den Bachelor- und Master-Studiengängen ein fundiertes Theorieangebot. Von den Grundlagen in den ersten beiden Semestern über studiengangsübergreifende Module bis hin zu spezialisierten Fachtheorien trägt dieses Angebot dafür Sorge, dass das Studium an der HsH mehr bietet als eine Berufsausbildung.

Unser Ziel sind kompetente und reflektierte Designerpersönlichkeiten, die ihr gestalterisches Tun als Teil eines gesellschaftlichen Ganzen begreifen.

Diese Angebote werden von den Professor*innen Dr. Anja Baumhoff, Dr. Martin Scholz, Dr. Friedrich Weltzien verantwortet.


Profil

»Gestaltung ist praktizierte Theorie, reflektierte Praxis wird Theorie«

Theorie meint in unserem Verständnis nicht das Andere der Praxis, nicht ihr Gegenteil. Theoretisches Arbeiten ist notwendiger Bestandteil einer jeden Praxis. Kreatives Arbeiten ist nicht möglich ohne ein Nachdenken über Ziele und die unterschiedlichen Möglichkeiten, dorthin zu gelangen. Denn was nützt ein Kompass ohne ein Ziel zu haben, das es zu erreichen gilt?

Design profitiert von seiner Selbstvergewisserung: Nur wer weiß, was er tut, kann gut darin werden

Die folgenden Stichpunkte umschreiben den Anspruch des Theorieangebots in der Abteilung Design und Medien:

Vier Stufen der Kompetenzpyramide im Theorieangebot

In einer Kompetenzpyramide bauen die Theorieangebote stufenweise aufeinander auf.

Inhalte

Inhalte und Methoden

Die Interaktion von Schrift und Bild, die Kunst- und Architekturgeschichte, die Geschichte des Kostümgeschichte, die Geschichte der Gestaltung von Räumen in privaten, öffentlichen, theatralen oder performativen Kontexten, all dies ist eine unverzichtbare Grundlage, um die in diesen Formen liegenden Bedeutungen zu erkennen. Um seiner eigenen gestalterischen Tätigkeit Sinn zu geben, muss man die Geschichte kennen und wissen, wie man sie sich erschließt.

In diese Historie gehören etwa die verschiedenen Stilrichtungen in ihrem Austausch zwischen herrschendem Mainstream und dem Potential der Straße, die Geschichte der technischen Medien der Gestaltung, aber auch eine Geschichte der Kreativitätsvorstellungen zwischen göttlicher Inspiration und funktionaler Ingenieurskunst.

Die Studierenden werden über die Beobachtung und Analyse von schöpferischen Prozessen und Strategien befähigt, die in den Studiengängen erlernten Techniken bewusst und zielgerichtet einzusetzen. Komplexe Bedeutungsgehalte in Formsprache, Materialikonografie, Farbpsychologie oder Medialität können mit diesem Wissen planvoll eingesetzt werden.

Ein ausgebildetes Bildwissen und Kenntnis der aktuell geführten Diskurse verschaffen eine starke Ausgangsposition. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, ein eigenes Selbstverständnis als Gestalterin oder Gestalter zu erstellen und darüber Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Vorbereitung auf dynamische Berufsfelder

Für die angehenden Gestalter*innen, Designer*innen und Formgeber*innen sämtlicher in der Abteilung DM angebotenen Studiengänge gilt gleichermaßen, dass sie sich in einem hochdynamischen Berufsfeld wiederfinden werden, das ständigen Veränderungen unterworfen sein wird. Es existieren viele Faktoren, die in Zukunft auch den Gestalterinnen und Gestaltern unserer Hochschule hohe Flexibilität abverlangen werden.

Um nur einige zu nennen: die nach wie vor in voller Fahrt befindliche digitale Revolution, die im Wachstum begriffene Globalisierung der Märkte und daraus erwachsende neue Konkurrenzsituationen, die durch internationale Mobilität und europäische Einigung entstehende Wandlung von Traditionen und Werten – etwa von verbindlichen Modellen für Geschlechterrollen oder Maßstäben für „guten Geschmack“ –, das durch ökologische Probleme erzwungene Nachdenken über Nachhaltigkeit, Abfallvermeidung oder Energieeffizienz, humanitäre und ethische Fragen von Abhängigkeiten und Ausbeutung in Produktionsketten und weitere mehr.

Es ist nicht zuletzt Aufgabe der Designtheorie, die Studierenden für diese komplexen Belange zu sensibilisieren.

Leitlinien des Theorieangebots

Für das an der Hochschule Hannover angestrebte Kompetenzprofil bedeutet dies, dass bei allen Studierenden möglichst ein Bewusstsein über folgende Facetten des Designprozesses existieren soll:

Design gestaltet nicht nur Produkte, Oberflächen oder Dinge, sondern löst Handlungsweisen, Situationen und Prozesse bei den Nutzern und Nutzerinnen aus. Design kann den Nutzern und Nutzerinnen Optionen eröffnen – aber auch Möglichkeiten verschließen.

Anschluss- und Innovationsfähigkeit, Flexibilität und Lernkompetenz sind nicht nur Teil der Ausbildung, sondern Teil des Berufsbildes.

Das Denken in Prozessen, performativen Gefügen, Netzwerken und Systemzusammenhängen ist integrales Moment jeder Gestaltung.

Gutes Design verlangt von Designenden stete Selbstvergewisserung, individuelle Identitätsfindung und Bewusstsein der sozialen Verantwortung von Gestaltung.

Die Rezeption und aktive Teilnahme an Designdiskursen hilft, eigene Ziele zu definieren und die eigene Arbeit zu kontextualisieren und zu bewerten.

Umgekehrt manifestiert jede gestalterische Handlung bereits bestimmte Weltbilder, Überzeugungen, Vorannahmen. Ändert sich meine Perspektive, so ändert sich auch mein Entwerfen: Manchmal löst eine kleine Verschiebung des Blickwinkels ganz leicht vertrackte Probleme.

Design ist in unserem Verständnis deshalb immer eine Erweiterung der Welt: Eine gelungene Gestaltung fügt der Wirklichkeit einen neuen Blickwinkel, eine neue Möglichkeit, eine neue Handlungsoption hinzu. Gelungene Gestaltung macht Wege gangbar, die vorher versperrt oder gar nicht sichtbar waren. Schon der kleinste Entwurf ist immer auch ein Weltentwurf.


Lehrveranstaltungen des Wintersemsters 2024/25


Kurt-Schwitters Symposien

In unserer Reihe der Kurt-Schwitters-Symposien an der Fakultät III sollen einmal pro Jahr Themen im Spannungsfeld von Theorie und Designpraxis aufgezeigt werden. Das uns hierbei nicht nur die wissenschaftliche Reflektion, sondern zugleich die künstlerisch-kritische Herangehensweise wichtig sind, kommt in einer besonders intensiven Zusammenstellung der Vorträge aus allen Bereichen von Wissenschaft, Kunst, Design, Technik und Kultur zum Ausdruck. Letztlich sehen wir uns damit unserem Namensgeber besonders verbunden. Wer, wenn nicht Kurt Schwitters hat die Welt zu Beginn der 1920er Jahre so experimentierfreudig, humoristisch und mit Hilfe der Collage untersucht wie er.

Professor*innen

Mitarbeiter*innen

Promovierende

Antonia Ulrich, M.A

Promovierte

Dr. Alexandra Panzert

Dr. Saskia Plankert

Dr. Corinna Scheler

Lehrbeauftragte

Arne Fischer

Lehrgebiet: Medientheorie

Antonia Ulrich

Lehrgebiet: Kreativitätstheorien

Annerose Kessler

Lehrgebiet: …

Dr. Julia Meier

Lehrgebiet: Design- und Kreativitätstheorie

Dr. Stefan Wolf

Lehrgebiet: Zukunftsforschung

Marcus Peter

Lehrgebiet: Designtheorie, Szenarioprozesse und Wissenschaftskommunikation

Dr. Vanessa Zeissig

Lehrgebiet: Designtheorie und Museologie