16.12.2024

Wie kann die Qualität der stationären Altenpflege verbessert werden?

Medizinisches Informationsmanagement erforscht Erfahrungsberichte und Bewertungen von Pflegebedürftigen und Angehörigen in sozialen Medien.

Erfahrungsberichte und Bewertungen von Pflegebedürftigen und Angehörigen in sozialen Medien

Die Studiengänge Medizinisches Informationsmanagement (Fakultät III), Pflege und Gesundheit (Fakultät IV) der Hochschule Hannover sowie die Universität Bielefeld stellen ihr gemeinsames Forschungsprojekt „Erfahrungsberichte und Bewertungen von Pflegebedürftigen und Angehörigen in sozialen Medien“ (ErPA) vor. Ziel des Projekts ist es, die Qualität der stationären Altenpflege zu verbessern. Das Projekt läuft von September 2023 bis August 2026.

Projektvorstellung auf Fachkongressen:

Das Projekt wurde kürzlich auf zwei wichtigen Kongressen vorgestellt: Auf dem DGP-Hochschultag in Jena am 15. November 2024 präsentierte Antje-Sophie Eggert erste Ergebnisse des Projekts. Beim Pflegekongress24 in Wien am 28. November 2024 wurde das Projekt von Dr. Nina Fleischmann demonstriert. In ihren Präsentationen gaben die Forscher*innen Einblicke in erste quantitative Auswertungen, die mithilfe von Web Scraping aus sozialen Medien und Bewertungsportalen gewonnen wurden. Web Scraping bezeichnet die Methode, bei der automatische Daten von Webseiten gesammelt und in strukturierter Form weiterverarbeitet werden.

Auf den Kongressen wurden bereits erste spannende Einblicke in die laufenden Untersuchungen des Projekts gegeben. Diese umfassen unter anderem eine detaillierte Analyse der Bewertungen in sozialen Medien, die zeigen, dass in Niedersachsen die durchschnittliche Sternebewertung bei 4,14 Sternen liegt. Besonders auffällig ist, dass 64,2 % der Nutzer*innen eine Bewertung von 5 Sternen vergeben. Zudem wurde eine durchschnittliche Antwortrate der Pflegeeinrichtungen von 16,5 % auf Erfahrungsberichte festgestellt. Die Zahl der Bewertungen und die Zahl der Antworten von Pflegeeinrichtungen sind seit 2016 deutlich gestiegen.

Nächste Schritte:

Basierend auf den ersten quantitativen Ergebnissen startet nun eine qualitative Untersuchung, bei der die Perspektiven von Einrichtungsleitungen, Pflegedienstleitungen, Bewohnenden, Angehörigen sowie Mitarbeitenden in Pflege und Betreuung einbezogen werden. Ziel ist es, ihre subjektiven Wahrnehmungen zu den Erfahrungsberichten zu erfassen. Interessierte, die an der Teilnahme an dieser Untersuchung interessiert sind, können sich gerne beim Projektteam melden.
 

Förderung des Projekts:

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie „Innovation an Fachhochschulen“ durch das Land Niedersachsen sowie die Volkswagenstiftung finanziell unterstützt.

Kontakte für weitere Informationen: